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Park Branitz

Der Branitzer Park in Cottbus wurde von Hermann Fürst von Pückler-Muskau zwischen 1845 und 1871 gestaltet. Er schuf aus einer flachen Agrarlandschaft eine kunstvolle Parklandschaft mit Hügeln, Tälern und Gewässern, die in den zentralen Pleasureground mündet. Ein besonderes Merkmal sind die beiden Erdpyramiden, darunter die Seepyramide, die als Pücklers Grabstätte dient. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss in ein Museum umgewandelt, und seit 1995 kümmert sich die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz um den Erhalt und die Pflege des Parks.

Branitzer Park – Erhaltung, Restaurierung und Wiedererweckung historischer Gartenkunst

Der Branitzer Park wurde durch Hermann Fürst von Pückler-Muskau von 1845 bis zu seinem Tod 1871 angelegt. Als zonierter Landschaftspark ist er gegliedert in den Pleasureground, den Innenpark sowie den Außenpark. Die Gestaltungsintensität des Parks nimmt von außen nach innen zu und findet im zentral gelegenen Pleasureground ihren Höhepunkt. Besonderheit des Parks ist, dass Fürst Pückler hier aus einer ebenen Agrarlandschaft ein vollkommen künstliches Relief aus Hügeln und Tälern sowie Gewässern schuf und mit gezielten Gehölzpflanzungen, Wegen etc. zu einer idealisierten, natürlich anmutenden Landschaft gestaltete. Höhepunkt der Gestaltung sind die beiden außergewöhnlichen Erdpyramiden. Die von Wasser umgebene Seepyramide (Tumulus) inszenierte Pückler dabei als seine Grabstätte. Nach dem Tod des „Grünen Fürsten“ 1871 vollendete dessen Erbe Heinrich Graf von Pückler die Parkgestaltung und brachte dabei auch eigene Gestaltungsansichten ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie von Pückler enteignet. Bereits 1946 wurde das Schloss als Museum eingerichtet und 1952 der Branitzer Park unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1995 ist die Stadtverwaltung Cottbus mit Erhalt, Pflege und Wiederherstellung des Parks betraut und hat dafür die kommunale Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) gegründet. “Wege sind die stummen Führer des Spazierengehenden …”, so sagte es einst Hermann Fürst von Pückler-Muskau in seinen „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ (S.106). Zur touristischen Erschließung des Branitzer Parks sind die Parkwege von zentraler Bedeutung. Ein großer Teil der Parkwege ist in unzureichendem baulichen Zustand und weist deutlich verschobene Wegeführungen auf. Durch eine umfassende Restaurierung von Parkwegen soll das Erscheinungsbild und die touristische Erschließung bedeutender Partien des Branitzer Parks wiederhergestellt werden. Der sogenannte Pleasureground ist der Parkbereich im Zentrum des Parks am Schloss, welcher zu Fürst Pücklers Lebzeiten am intensivsten und repräsentativsten ausgestaltet war. Samtartiger Rasen, zahlreiche prächtige Blumenbeete und Skulpturen zierten dieses Herzstück des Parks. Damit ist der Pleasureground für die Erlebbarkeit des Branitzer Parks als zonierter Landschaftsgarten von enormer Bedeutung. Ein Großteil der Ausstattungselemente und Blumenbeete ging spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg verloren. Teilbereiche wurden inzwischen nach historischem Vorbild wiederhergestellt. Einige Areale, wie der Rehgarten mit dem Hardenbergplatz und das Venusbeet, liegen bislang aber noch im „Dornröschenschlaf“.

Daher sind im Rahmen des INTERREG V A-Projektes folgende Projekte vorgesehen:

Wiederherstellung des Venusbeetes

Venusbeet und umgebender Rasenspiegel stellen das bedeutendste florale Element des Pleasuregrounds dar. Noch aber werden Ausstattung und Bepflanzung diesem hohen Anspruch nicht gerecht. Geplant ist die Wiederaufstellung der Kleinplastiken rund um das Pflanzoval. Für Objekte, die bereits als originalgetreue Kopien zur Verfügung stehen, sind dreidimensionale Bronzen herzustellen. Für noch nicht wiederbeschaffte Figuren sollen zeitweilig zweidimensionale Kopien zur Aufstellung gelangen. Die verschollenen Kandelaber sollen als schlichte, moderne und gleichzeitig funktionsfähige Neufassungen wieder aufgestellt werden. Diese Vorgehensweise unterstützt einerseits die angestrebte Ensemblewirkung, zeigt aber auch noch vorhandene „Fehlstellen“ auf. Die historische Größe und ovale Grundform des Beetes sollen wiederhergestellt werden, wie sie durch die gartenarchäologischen Untersuchungen belegt sind. Historische Abbildungen sowie Überlagerungen historischer Fotos mit dem aktuellen Bestand bestätigen, dass die Pflanzfläche des Beetes sich erhaben über Rasenspiegel und Beetsockelkante herausgehoben hat und die Venus Italica einschließlich Sockel historisch höher aufgestellt war. Im Rahmen der Wiederherstellung sind die Korrektur der Höhenlage der Venus Italica einschließlich Sockel sowie korrespondierend damit die leichte Aufwölbung des Beetes geplant. Zudem wird die Bepflanzung des Beetes nach historischem Vorbild erneuert. Auch das direkte Umfeld des Venusbeetes wird der repräsentativen Lage entsprechend aufgewertet. Der Rasenspiegel erhält einen Grabeschutz gegen Maulwurf und Wühlmaus. Die Einfassung der Rasenfläche aus metallenen Lanzen und Ketten wird überarbeitet.

Restaurierung des Rehgartens mit Hardenbergplatz

Das Rehgartenareal war bereits Bestandteil der ersten Planungsbetrachtungen um 1846. Es bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen Schloss und historischer Schlossgärtnerei. Das durch Pläne und gartenarchäologische Grabungen bekannte Wegesystem bestand aus einem Rundweg mit Wegeanbindungen zu Schlossgärtnerei, Parkvorwerk (Richtung heutiger Besucherparkplatz) und zum Schloss. Diese Wege und die vier zugehörigen Brücken werden im Rahmen des Projektes wiederhergestellt. Eine anteilige Überformung des Rehgartenareals fand mit der Verschiebung des Blumenseeweges in Richtung Norden statt. Diese Anpassung musste zumindest eine Standortveränderung des Hardenbergplatzes (gegenüber dem Plan 1868) bewirken; wenn sie nicht sogar die völlige Aufgabe des Platzes zur Folge hatte. Eine Neuverortung des Hardenbergplatzes nach 1871 konnte bisher archivalisch nicht nachgewiesen werden. Für die Restaurierung des Hardenbergplatzes soll derzeit der 2010 als Interimsstandort angedachte Platz beibehalten werden, da sich der Platz an dieser Position gut in die Gestaltung des Rehgartens und die belegten historischen Wegeverläufe einpasst. Die Funktion des Rehgeheges ist archivalisch belegt, doch archäologisch bisher nicht bestätigt. Der dafür markierte Bereich im Plan von 1853 lässt lediglich die Interpretation der Haltung gezähmter Tiere zu. Eine auch nur in Ansätzen „artgerechte“ Tierhaltung würde die Inanspruchnahme sicher des gesamten Gehölzbestandes des Rehgartenareales (0,08 km²) bedingen. Im Zuge der Restaurierung des Rehgartens ist daher lediglich die Andeutung einer Einfriedung angedacht, um das frühere Rehgehege erlebbar zu machen. Als Ausstattungselemente werden die historisch belegte Rundbank sowie weitere Bänke mit Papierkörben aufgestellt.

Sanierung von Parkwegen

Die Parkwege sind für die Erlebbarkeit des Branitzer Parks von enormer Bedeutung. Zahlreiche Wegeabschnitte sind jedoch in schlechtem baulichen Zustand. Alle betrachteten Wege bedürfen der Nachbestimmung ihrer historischen Trassen und Breiten. Dies wird bereits im Vorfeld der Ausführungsplanung bzw. parallel zu dieser durch gartenarchäologische Untersuchungen erfolgen. Es sollen ausgewählte Wege nach bewährter Bauweise auf einer Gesamtlänge von ca. 3.500 m saniert werden. Dabei handelt es sich ausschließlich um wassergebundene Decken. Mit den Wegen sind die begleitenden Gehölzbestände zu pflegen und die Bankette anzupassen. Wege- u. Geländehöhen werden stets gemeinsam betrachtet. Mindestens eine einseitige Querentwässerung ist zu gewährleisten. Gegebenenfalls sind Bankette abzusenken oder gar neu anzuarbeiten. Auch eine Regenwasserversickerung ist in Ausnahmefällen im Betracht zu ziehen. Wegenaher Gehölzbestand und noch vorhandene, historische Wegebaumaterialien bedingen mitunter nichtregelgerechte Sonderlösungen im Wegebau, z.B. geringere Schichtstärken eingeschränkte seitliche Widerlager schwach verdichtete Bankette. Der Bautechnologie kommt eine besondere Bedeutung zu. Ein durchgehender Besucherverkehr ist trotz der großen Baumaßnahmen zu gewährleisten. Dabei helfen eine gezielte Bauabschnittsplanung und eine temporäre Besucherlenkung. Außerdem ist der Parkbestand im höchsten Maße zu schonen und jegliche Zerstörung zu vermeiden.

Aufwertung des Parkeingangs Pücklerallee

Der Parkeingang an der Pücklerallee wird derzeit gestalterisch und organisatorisch nicht der großen Bedeutung des Branitzer Parks gerecht. Es fehlen Wegeverbindungen zwischen der Bushaltestelle „Feuerbachstraße“ und dem Parkeingang. Die Pücklerallee und der Nördlichen Umfahrungsweg (über die Liebermannstraße) sind gestalterisch nicht miteinander verknüpft. Der Parkeingang liegt direkt an der stark befahrenen Forster Straße, die überquert werden muss, um z.B. den Nördlichen Umfahrungsweg zu erreichen. Durch den nahegelegenen Ortseingang Cottbus ist zudem die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Forster Straße sehr hoch. Zur Verbesserung der Anbindung des Parks sollen beidseitig der Forster Straße zwischen Feuerbachstraße (Bushaltestelle) und Pücklerallee bzw. Liebermannstraße kombinierte Geh-/Radwege gebaut werden. Zwischen Fahrbahn und Geh-/Radwegen entstehen breite Streifen für die Begrünung. Die bestehende Allee an der Forster Straße wird aufgrund ihres schlechten Zustandes komplett erneuert und durch Unterpflanzungen ergänzt. Südlich der Forster Straße, bereits vor dem Parkeingang Pücklerallee, werden der Geh-/Radweg (u.a. durch Materialwechsel und geschwungene Wegeführung), die Alleebepflanzung sowie die Beleuchtung parkartig gestaltet, um auf den Parkeingang aufmerksam zu machen und einen harmonischen Übergang in den Park zu schaffen. Die notwendigen Flächen für die Feuerwehrzufahrt über die Pücklerallee werden durch Begrünung optisch aufgewertet. Die Verknüpfung zwischen Pücklerallee und Liebermannstraße/ Nördlicher Umfahrungsweg wird gestalterisch durch gezielte Baumpflanzungen verbessert.

PDF: Vorstellung Sachstand des Fördervertrages Branitz 3 „Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie“

Aktuelle Wegesperrungen

Die gesperrten Bereiche und alternative Wegrouten sind vor Ort ausgeschildert. Über den aktuellen Stand informiert folgende Webseite:

 

Achtung der ursprüngliche Link verweist auf eine 404 Fehlerseite: https://www.pueckler-museum.de/2020/06/30/aktuelle-wegesperrungen/