
Einzelhandelsentwicklung
Gemeinsam für die Zukunft unserer Stadt
Der lokale Einzelhandel nimmt für das Oberzentrum Cottbus/Chóśebuz eine bedeutende Rolle ein. Er spielt nicht nur eine zentrale Rolle in der Versorgung der Bevölkerung, sondern trägt auch maßgeblich zur Belebung, Gestaltung und Funktionalität der Stadt bei. Der Erhalt lokaler Versorgungsstrukturen ist daher ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung.
Vor diesem Hintergrund gilt es, strategische Fragen der Einzelhandelsstandortentwicklung zu diskutieren, insbesondere welche Struktur und Standorte geeignet sind, um sowohl die innerstädtische Entwicklung zu stabilisieren als auch Versorgungsfunktionen für die Gesamtstadt zu stärken.
Was ist ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept und welche Bausteine beinhaltet es?
Ein Einzelhandelskonzept besteht im Kern aus den folgenden Bausteinen…
- Angebotsanalyse (Auswertung der Vollerhebung des städtischen Einzelhandels)
- Analyse der wohnortnahen Versorgung
- Nachfrageanalyse
- Zentralitätskennziffern und Entwicklungspotenziale
- Zentrenkonzept
- Aufstellung einer Sortimentsliste
Ein Einzelhandelskonzept definiert in der Regel…
- Ziele und Leitlinien über die Einzelhandelsentwicklung
- zentrale Versorgungsbereiche
- eine ortsspezifische Liste nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimenten
- eine rechtssichere Begründung der einzelnen Bausteine
Was kann passieren, wenn eine Kommune kein Steuerungskonzept verwendet?
- Ungeordnete Entwicklung des Einzelhandels, zentrale Standorte vs. städtebauliche Randlagen
- Verkaufsflächenzuwachs in nichtzentralen Lagen, auch mit innenstadtrelevanten Sortimenten
- Investor*innenabhängige Einzelfallentscheidungen
- Schließung von Betrieben in der Innenstadt, Verlagerungen von Betrieben aus dem Zentrum an nichtzentrale Standorte
- Frequenzrückgänge in der Innenstadt
Was sind Möglichkeiten und Grenzen eines Einzelhandelskonzeptes?
Möglichkeiten
- Absicherung der kommunalen Entwicklungsziele durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung
- Vorausschauende Gesamtplanung statt hektischer Einzelfallbetrachtung
- Sicherung und Stärkung der Innenstadt sowie der verbrauchernahen, möglichst fußläufigen Nahversorgung
- Sicherung von Gewerbeflächen für klassische Gewerbebetriebe/Handwerker*innen
- Planungs- und Investitionssicherheit für Stadt, Einzelhandel, Immobilieneigentümer*innen, Pro-jektentwickler*innen
- Umsetzung des Konzepts in der Bauleitplanung nach Beschluss als Städtebauliches Entwicklungskonzept gem. §1 (6) Nr. 11 BauGB
- Rechtssicheres räumliches Steuerungsinstrument
Das Einzelhandelskonzept gibt die „Spielregeln“ für alle Marktteilnehmenden vor!
Grenzen
- Informelles Konzept; Inhalte müssen erst in Bauleitplanung überführt werden, um rechtsbindend zu werden
- ei Prüfung von großflächigen Einzelhandelsvorhaben müssen neben den Aussagen des kommunalen Einzelhandelskonzeptes auch die Vorgaben des Landesentwicklungsplans Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR 2019) erfüllt werden
Fortschreibung EHZK 2024
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen des örtlichen Einzelhandels, hat die Stadt Cottbus/Chóśebuz die CIMA Beratung + Management GmbH aus Berlin mit der Fortschreibung des derzeit gültigen Einzelhandelskonzepts aus dem Jahr 2015/2016 beauftragt. Die Chancen des Kohleausstiegs werden bereits durch verschiedene Planungen und Projekte ergriffen, jedoch stellen der demografische Wandel, die Energie- und Klimakrise, Fachkräftemangel, Digitalisierung und genereller Strukturwandel in der Daseinsvorsorge die Versorgungsfunktion der Stadt vor Herausforderungen.
Mit der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes sollen die Grundlagen für die strategische Steuerung der Einzelhandelslandschaft im Stadtgebiet verbessert werden. Darüber hinaus soll das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Optimierung der Versorgungssituation, der Ergänzung des örtlichen Angebotes und der qualitativen Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt Cottbus/Chóśebuz dienen.
Dabei ist der Stadt Ihre Meinung als Einwohnerinnen und Einwohner, Beschäftigte und Händlerschaft wichtig, um die Ziele und Möglichkeiten des Einzelhandels einzuschätzen!
Eine Befragung der Einwohnerinnen und Bewohner im Rahmen des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts liefert wichtige Informationen und Erkenntnisse, die bei der Entwicklung und Gestaltung des Konzepts helfen. Befragungsinhalte dienen dazu, das Einkaufsverhalten, die Bedürfnisse, Präferenzen und Sichtweisen der Kundinnen und Kunden besser zu verstehen.
Ergebnisse der Umfrage
Herzlichen Dank allen Teilnehmenden an unserer Umfrage! Ihre Antworten sind ein wertvoller Beitrag zur Einzelhandelsnutzung in Cottbus/Chóśebuz. Die Ergebnisse finden Sie hier zum Download:
Konzept zur Einzelhandels- und Zentrenentwicklung der Stadt Cottbus 2015/2016
(unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungspotenziale für die Cottbuser Innenstadt, (Fortschreibung 2015))
Auch in Cottbus begegnen sich unterschiedliche Ansprüche und Sichtweisen von Investoren und Betreibern, Grundstücks- und Immobilieneigentümern, der Politik und Verwaltung. Darüber hinaus gilt es auch die Kundeninteressen im Blick zu haben, die oftmals eigene Vorstellungen entwickeln. Dieses Spannungsfeld verschiedener Interessengruppen, auch unter Berücksichtigung des demographischen Wandels und veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen sowie betrieblicher Anforderungen, sollte im Sinne einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung möglichst in Übereinstimmung gebracht werden.
Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Cottbus zeigt, unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen im Baurecht, die Rahmenbedingungen und Handlungsstrategien einer zielgerichteten Einzelhandelsentwicklung im Stadtgebiet sowie geeignete Instrumentarien zur Erreichung verbundener städtebaulicher Ziele auf.