
Integriertes Stadtentwicklungs- und Stadtumbaukonzept Cottbus 2035
Im Jahr 2008 hat die Stadt Cottbus das integrierte Stadtentwicklungskonzept „Cottbus 2020 – mit Energie in die Zukunft“ erarbeitet. Auf Basis dieses Konzeptes konnte die Stadt eine Reihe wichtiger Stadtentwicklungsvorhaben verwirklichen sowie Förder- und Unterstützungsprogramme des Landes Brandenburg in Anspruch nehmen. Die enge Kooperation und Kommunikation mit den Akteuren der Stadtverwaltung, Partnern der Stadt und Stadtgesellschaft war bereits prägend in der Erarbeitung des Konzeptes.
Aktuell haben sich die Rahmenbedingungen und die Ausgangssituation für eine langfristig tragfähige Stadt- und Wirtschaftsentwicklung am Standort Cottbus insgesamt verbessert. Die wissenschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Stadt hat sich stärker profiliert, die regionale Funktion als Oberzentrum wurde ausgebaut, die Einwohnerzahl hat sich stabilisiert und Cottbus verzeichnet Wanderungsgewinne aus dem unmittelbaren Umland. Mit dem stadtweit bedeutendsten Entwicklungsvorhaben „Cottbuser Ostsee“ hat sich über die letzten Jahre ein neues räumliches und thematisches Handlungsfeld für die Stadtentwicklung erschlossen, dessen hiermit verbundene Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung einzigartig sind und mit seinen facettenreichen Wirkungen alle Themen der Stadtentwicklung berührt.
Auch für die Zukunft ist ein tragfähiges Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Grundlage und Voraussetzung für gemeinsames und aufeinander abgestimmtes Handeln der Stadt und ihrer Partner. Mit Fortschreibung des INSEK werden strategische Entwicklungsziele mit Perspektive 2035 formuliert, Schlüsselmaßnahmen und Projekte festgelegt sowie Umsetzungsstrategien aufgezeigt. Als Leitfaden und Richtschnur für alle an der Stadtentwicklung beteiligten Akteure bietet das INSEK die grundlegende Orientierung für alle weiteren Entscheidungen, Fachpläne und Arbeitsprogramme.
Stadtumbaukonzept Cottbus 2035
Ziel des vorliegenden Stadtumbaukonzeptes ist es, aufbauend auf einer ausführlichen und themenübergreifenden Bestandsanalyse und Evaluation sowie durch die vorläufige Fortschreibung der Bevölkerungsentwicklung und Wohnraumversorgung, ein Leitbild und Handlungsempfehlungen für die künftige Ausrichtung des Stadtumbaus in Cottbus zu geben.
Beschlüsse
Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Das INSEK der Stadt Cottbus hat in den vergangenen Jahren wirkungsvoll diese Doppelfunktion erfüllt. Zwischenzeitlich wurden wesentliche Teile der 2008 definierten Schlüsselmaßnahmen zur Umsetzung gebracht oder befinden sich in Vorbereitung für eine Umsetzung. Darüber hinaus veränderten sich für die Entwicklung der Stadt Rahmen setzende Bedingungen, die eine Überprüfung und Aktualisierung der strategischen Ausrichtung erfordern:
- Aktuelle Fachkonzepte und Planungen sowie städtebauliche und wohnungswirtschaftliche Entwicklungen sind unter Sicherung der Beteiligung aller Akteure zu berücksichtigen. Neue Vorausberechnungen zur demografischen Entwicklung konkreti-sieren den Umfang der möglichen Veränderungen.
- Die Ergebnisse zu einem neuen gesamtstädtischen Leitbild setzen wichtige Ankerpunkte in der künftigen Zielstellung von Projekten.
- Insbesondere die Herstellung des Cottbuser Ostsees als Folgenutzung des ehemaligen Tagebaus Cottbus Nord setzt einen neuen Entwicklungsschwerpunkt für die Stadt und Region, der gesamtstädtisch einzubinden ist.
- Im Zuge des demografischen Wandels kommen Herausforderungen bei der Anpassung der Infrastrukturen an die sich verändernden Ansprüche und Bedarfe der auch älter werdenden Bevölkerung zu. Gleichzeitig sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen Zuzug neuer Bevölkerungsgruppen einschließlich der Integration von Flüchtlingen unterstützen.
- Es ist eine neue Phase des wohnungswirtschaftlichen und infrastrukturellen Anpassungsprozesses unter veränderten Prioritäten zu erwarten. Gleichzeitig soll das Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost fortgeschrieben werden.
- Für die ländlich geprägten Ortsteile befindet sich parallel zur derzeitigen Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ein Ortsteilentwicklungskonzept in der Erarbeitung. Es soll wichtige Aussagen zur räumlichen und gestalterischen Weiterentwicklung der ländlich geprägten Ortsteile der Stadt enthalten.
- Die aktuelle und künftige Situation des kommunalen Haushalts sowie der erwartete Rückgang der Fördermittel erfordern eine starke Fokussierung auf prioritäre Zielstellungen in der Stadtentwicklung.
Es werden daher Aussagen zur Stadtstruktur, mit besonderer Beachtung der Innenstadt, zum Wohnen, zu Wirtschaft und Beschäftigung, zur sozialen und technischen Infrastruktur, zu Kultur, Bildung und Sport, zum Klimaschutz und Energieeinsparung sowie zum Stadtmarketing erwartet. Von besonderer Bedeutung für die Stadt- und Regionalentwicklung der nächsten Jahrzehnte ist dabei der Umgestaltungsprozess des ehemaligen Tagebaus Cottbus-Nord zum Cottbuser Ostsee.
Aufgrund der Zweckbindungsfristen für eingesetzte Fördermittel aus der Städtebauförderung ist der Planungshorizont für das INSEK bis zum Jahr 2030 auszurichten und mit groben Aussagen für 2035 zu untersetzen.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept Cottbus 2020
Im Jahr 2008 wurde, begleitet durch einen umfangreichen Kommunikationsprozess, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Cottbus 2020 – mit Energie in die Zukunft“ (INSEK) erstmalig erarbeitet. Im Ergebnis hatte sich die Stadt Cottbus das Ziel gestellt, die gesamtstädtischen Potenziale künftig stärker auf eine zukunftsorientierte wirtschaftliche Dynamik der Stadt unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Aspekte auszurichten. Es wurden räumliche Handlungsschwerpunkte und Schlüsselmaßnahmen zur Zielerreichung definiert.
Das INSEK ist als gesamtstädtische Handlungsgrundlage von Seiten des Landes und der Stadtpolitik bestätigt worden. Ganzheitliche Strategien als Basis abgestimmten Handelns dienen dazu, fachübergreifend langfristige Zielvorstellungen und Strategien für die Stadt im regionalen Kontext zu entwickeln. Das gesamtstädtische INSEK hat sich auch in Cottbus zur Anpassung an aktuelle und künftige Bedarfe bewährt. Es ersetzt keine vertiefenden und konkretisierenden Fachkonzepte oder -planungen. Vielmehr werden deren Ergebnisse und Strategien und sonstige für die Stadtentwicklung wichtige Vorhabenplanungen an den gesamtstädtischen Zielen gespiegelt und fließen somit in das INSEK ein. Das INSEK ist damit ein wichtiges Instrument zur Bündelung, Integration und Abstimmung der Planungen untereinander und gegebenenfalls auch zur punktuellen Ergänzung/Aktualisierung der vorhandenen Analysen, Konzepte und Strategien in der Stadt.
Dieses Instrument des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wurde darüber hinaus im Land Brandenburg in die Rahmenbedingungen für die Ausreichung von Förderungen eingebunden. Damit erfüllt es eine Doppelfunktion:
Es dient als
- langfristiges Strategie- und Koordinierungsinstrument der Stadtentwicklung auf kommunaler Ebene und zugleich als
- Grundlage für die Vorbereitung und Umsetzung der Stadtentwicklungsförderung auf Landesebene und Bundesebene.
Seit dem Inkrafttreten der Städtebauförderungsrichtlinie 2009 ist ein aktuelles INSEK in Brandenburg Voraussetzung für die Gewährung von Zuwendungen zur nationalen Städtebauförderung.
Stadtumbaustrategiekonzept Cottbus 2020
Das Stadtumbaustrategiekonzept der Stadt Cottbus ist Bestandteil des “Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Cottbus 2020” (INSEK) von Dezember 2007. Dementsprechend enthält das Stadtumbaustrategiekonzept wichtige Elemente des INSEK wie z. B. die konstituierende Doppelstrategie „Rückbau von Außen nach Innen mit gleichzeitiger Stärkung der Innenstadt“ und die zentralen Leitbilder und –ziele, Stadtumbaustrategiekonzept Cottbus 2020 Stand 23.07.2010 die aktualisiert und ergänzt werden. Eine weitere wichtige Grundlage ist der Stadtumbauplan vom August 2007 mit seinen auf die Handlungsräume bezogenen Maßnahmen und Prioritätensetzungen für den Stadtumbau.