
Radverkehr in Cottbus
Die Arbeiten an der Fortschreibung des Radverkehrskonzepts Cottbus/Chóśebuz sind nach einer umfangreichen Bearbeitung über das gesamte Jahr 2023 weitgehend abgeschlossen. Es wurde intensiv der Bestand geprüft. Insgesamt wurden über 350 km in der Stadt per Fahrrad erfasst. Aus diesen Daten und den festgestellten Mängeln wurden auf Grundlage des erarbeiteten Netzes notwendige Maßnahmen abgeleitet. Netz und Maßnahmen wurden mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten der Verwaltung und Politik in unterschiedlichen Fachgremien und Veranstaltungen diskutiert. Neben der Stadtverwaltung wurden auch die Ortsbeiräte sowie verschiedene Initiativen und Verbände um Stellungnahme zum entwickelten Radwegenetz gebeten.
Über eine Online-Beteiligung, den sogenannten Wegedetektiv, konnte die Öffentlichkeit im April 2023 Problemstellen und Verbesserungswünsche direkt auf einer Karte der Stadt verorten. Dabei sind insgesamt 641 Meldungen eingegangen. Die meisten Meldungen (fast 40 %) konnten einem Mangel von anforderungsgerechter Radverkehrsinfrastruktur zugeordnet werden. Der Bedarf für Verbesserung und Ausbau der Infrastruktur wird hier deutlich. Qualität sowie das Vorhandensein von Radverkehrsanlagen sind der Bevölkerung der Stadt Cottbus/Chóśebuz ein wichtiges Anliegen. Die Rückmeldungen wurden geprüft und im Rahmen einer Abwägung in der Maßnahmenerarbeitung berücksichtigt.
Im Rahmen des Ferienprogramms Kinderstadt fand im Juli 2023 eine Beteiligung von Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren statt. Sie erhielten eine Einführung in das Thema Radverkehrsplanung und brachten ihre Perspektive auf das Fortbewegen zu Fuß und mit dem Fahrrad in Cottbus/Chóśebuz ein.
Im August 2023 folgte dann der Workshop mit der Bürgerschaft. Zu der halbtägigen Veranstaltung wurde ins Statthaus eingeladen, um dort einen Abend lang über das Radverkehrskonzept zu informieren und Anregungen zum Netzplan und den Themenfeldern zu sammeln. Grundlage für die Diskussion bildeten die Ziele des Radverkehrskonzepts. Auch in der Nacht der kreativen Köpfe im Oktober 2023 war eine Beteiligung am Radverkehrskonzept möglich. An der Station konnten sich Bürgerinnen und Bürger über die Netzplanung informieren, Anregungen und Wünsche hinterlassen und Mängel hervorheben. Die Ergebnisse der Beteiligungen der Bürgerschaft fanden Einzug in Maßnahmenerarbeitung und Priorisierung.
Vor dem Abschluss des Radverkehrskonzepts erhielten alle Bürgerinnen und Bürger nochmals die Möglichkeit per Online-Befragung, die Handlungsfelder und Maßnahmenschwerpunkte des Radverkehrskonzepts zu priorisieren.
Im Anschluss an die Umfrage wird das Radverkehrskonzept Cottbus/Chóśebuz 2035+ fertiggestellt und der Stadtverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt. Mit dem Konzept erhält die Stadt Cottbus/Chóśebuz ein an den Bedarfen der Radfahrenden und den veränderten Rahmenbedingungen des Radverkehrs ausgerichteten strategischen Handlungsrahmen. Im Fokus steht eine verstärkte Förderung des Radverkehrs, die der wachsenden Nutzung und den Anforderungen gerecht wird. Radverkehr ist umweltfreundlich, leise, gesund und klimafreundlich und besitzt viele Potenziale für die Verbesserung der Lebensqualität in Cottbus/Chóśebuz. Zusammengefasst bedeutet dies für die Radverkehrsförderung der nächsten Jahre:
- Klare Ziele und Leitlinien
- Ein weiterentwickeltes, verdichtetes und mit Qualitätsstandards verknüpftes Radverkehrsnetz, das alle Ortsteile anbindet
- Mehr sichere, komfortable und ausreichend breite Radverkehrsanlagen
- Mehr Markierungslösungen mit einem Fokus auf schnell umsetzbare Maßnahmen
- Mehr und attraktive Fahrradstraßen
- Mehr Abstellanlagen für Fahrräder in einheitlicher Qualität, insbesondere an den Verknüpfungspunkten zum ÖPNV und Nahverkehrszügen
- Schlüsselmaßnahmen zur Förderung des Radverkehrs u.a. in den Bereichen Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Mobilitätsbildung
Die Details werden mit Abschluss des Radverkehrskonzepts hier nachlesbar sein.
Runder Tisch Radverkehr der Stadt Cottbus/Chóśebuz

Der im Jahr 2004 vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub initiierte Runde Tisch Radverkehr setzt sich für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur und der Fahrradfreundlichkeit der Stadt Cottbus/Chóśebuz ein.
In den vierteljährlich stattfindenden Besprechungen werden durch die Stadt Planungen und deren Realisierung vorgestellt und diskutiert. Außerdem werden Lösungen für konkrete Schwachstellen, welche von Teilnehmenden des Runden Tisch oder der Cottbuser Bevölkerung benannt wurden, erarbeitet und den entsprechenden Gremien übergeben.
Der Runde Tisch hat für die Fachbereiche der Stadt Cottbus/Chóśebuz eine beratende Funktion.
Am Runden Tisch sind vertreten:
- Allgemeiner Deutscher Fahrradclub
- CMT Cottbus, Congress Messe und Touristik GmbH
- Cottbuser Schülerschaft (nicht besetzt)
- Cottbus-Verkehr
- Gebäudewirtschaft Cottbus
- Polizeidirektion Süd, Bereiche Verkehrsangelegenheiten und Prävention
- Radsportclub Cottbus
- Stadtverordnetenversammlung, Ausschuss für Bau und Verkehr
- Stadtverwaltung Cottbus, Fachbereiche Stadtentwicklung, Grün- und Verkehrsflächen, Ordnung und Sicherheit
Konkrete Probleme, die Sie zum Thema Fahrradinfrastruktur der Stadt ansprechen möchten, können Sie melden an:
Maerker Brandenburg, Stadt Cottbus/Chóśebuz
Radverkehrskonzept 2005
Die Stadt Cottbus will aufbauend auf ihren bisherigen Aktivitäten die Förderung des Radverkehrs gezielt weiter vorantreiben. Dazu dient das vorliegende Radverkehrskonzept, das im Sinne einer integrierten Gesamtverkehrsplanung Teil der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt Cottbus ist.
Das Konzept umfasst als Zielplanung der Radverkehrsförderung die wesentlichen Bausteine einer fahrradfreundlichen Stadt und leitet den Handlungsbedarf für einen mittel- bis längerfristigen Zeitrahmen (etwa bis 2020) ab. Es dient damit als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung in Hinblick auf die Herleitung konkreter Maßnahmenprogramme und die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel. In der Anfangsphase des Projektes diente die ganztägige Fahrradwerkstatt unter Beteiligung eines breiten Spektrums von Akteuren der Sammlung von Kritikpunkten und Forderungen zur Radverkehrssituation in Cottbus und zur Förderung eines verwaltungs-übergreifenden Konsenses. Diesem Ziel diente auch die Etablierung des Runden Tisches Radverkehr, dessen Teilnehmern Zwischen- und Endergebnisse aus dem Radverkehrskonzept erläutert und zur Diskussion gestellt wurden.
Das Radverkehrskonzept wurde in der Sitzung am 27.04.2005 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Die Dokumentation zum Radverkehrskonzept stellen wir Ihnen als PDF-Dateien zum Download zur Verfügung: